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Der Kurier

„Club of Vienna“: Nachbarn unter der Lupe

Städtekonferenz mit europäischen Bürgermeistern in Wien

von GERHARD KRAUSE

Wie sehen uns die Nachbarn, was wollen sie von uns? Das wird derzeit im Museumquartier bei einer hochkarätigen Städtekonferenz des „Club of Vienna“ diskutiert. Die Teilnehmer: Die Bürgermeister und Stadträte sowie Professoren aus Wien, Berlin, München, Prag, Krakau und Bratislava. Ziel: Man will gemeinsame Leitinformationen für künftige Entwicklungen ausfindig machen.

Der „Club of Vienna“ will in der historisch bedeutenden Phase der EU-Osterweiterung Weichenstellung in eine bessere Zukunft beeinflussen helfen. Bürgermeister Michael Häupl: „Wien versteht sich als Mittler für die neuen EU-Staaten. Unsere Wirtschaft hat die Erweiterung sogar vorweggenommen. 85 Prozent der Neuinvestitionen unserer Unternehmer fließen in die aufstrebenden Länder Mittel- und Osteuropas.“

Besonders wichtig im Prozess des Zusammenwachsens ist freilich, die Nachbarn genau zu kennen. Oftmals ist da der „Schein“ ein anderer als das „Sein“.

Wie eine Umfrage zur Städtekonferenz ergeben hat, will jeder vierte Budapester eine stärkere politische und nachbarschaftliche Beziehung zu Wien, in Prag sind es gar 37 Prozent. Stärkere Wirtschaftskontakte wünschen sich 21 Prozent, 18 Prozent wollen mehr Kulturaustausch, 12 Prozent den Ausbau des gegenseitigen Tourismus (siehe Grafik). Die Prager würden trotz größerer Distanz dennoch lieber in München als in Wien leben.

Besondere Auszeichnung für Wien: Angst vor Fremdenfeindlichkeit oder politische Gründe halten nur 1 Prozent von einem Wien-Besuch ab.