Eine evolutionäre Gesellschaftsreform an Haupt und Gliedern: Der Teilhaber-Staat

DI Reiner Schmidt

Donnerstag, 17. Dezember 2009, Beginn 18:00

Rilkeplatz 2/4, 1040 Wien

Das Konzept eines Teilhaberstaats entstand noch waehrend des Kalten Krieges. Der Autor sammelte schon früh Beobachtungen zu gesellschaftlichen Problemen und Lösungen auf seinen ausgedehnten Auslandsreisen. Nach dem weitgehenden Untergang des Kommunismus, wurde ihm klar, dass auch das System des demokratischen und sozialen Kapitalismus in Schwierigkeiten geraten würde und grundlegende Reformen benötigt. Ein Jahr in Japan, mitten in der dortigen Krise, führte zur Vollendung des „stakeholder state“. Als klar wurde, dass sich kein englisch-sprachiger Verlag die Veröffentlichung zutraute, wurde das Buch übersetzt und wurde 2001 als „ Der Teilhaberstaat“ herausgegeben.

Das ganzheitliche Reformkonzept des Teilhaberstaats beruht auf drei Hauptelementen:
1. einer geringfuegigen Besteuerung aller produktiven Kapitalwerte, die durch Erlass von Gewerbe- und Körperschaftssteuern, sowie der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung weitgehend gegenfinanziert werden kann
2. einer gerechten Verteilung dieser einzigen Ressource für einen nationalen Pensionsplan durch persönliche Produktivitätskredite (-werte), die im Leben durch das Schaffen von materiellen, sozialen und Umwelt-Werten akkumuliert werden und zu einem virtuellen Mitbesitz (an der Nation), dem Anteilschein führen; dies gilt auch für Politiker und Bankmanager
3. die jährliche (in Krisen auch öfter) Anpassung der wöchentlichen Arbeitszeit für alle an die angeforderte Arbeit, sodass durch die faire Verteilung (ohne Lohnausgleich) fast alle Arbeit finden, so wie es gerade bei der Daimler-AG praktiziert wird

Durch die durchdachte und tiefgreifende Anwendung des Teilhaber-Konzepts kommt es zu einer Wiedervereinigung der machtlosen und bevormundeten Armen und Almosenempfängern mit der abgehobenen Parallelgesellschaft von Politikern, Verwaltern und einigen Managern. Die Gesellschaft wird wieder freier, gleicher und brüderlicher, damit nachhaltiger und sicherer.

Reiner Schmidt stammt aus einer Politikerfamilie und begann früh, sich für politische Angelegenheiten zu interessieren. Im Kalten Krieg und geteilten Deutschland kamen ihm die ersten konkreten Gedanken, dass es ja vielleicht noch etwas Besseres geben könnte als die so genannte freie Marktwirtschaft oder der mehr oder weniger diktatorische, kommunistische Staatskapitalismus. Jahrzehnte internationaler Industrieerfahrungen und 15 Jahre bei drei internationalen Organisationen brachten substanzielle Auslandserfahrungen mit sich. Der multidisziplinäre Ingenieur und Manager veröffentlichte hierzu viele Artikel und Bericht und was Koautor und Editor mehrerer Fachbücher.