Expedition auf dünnem Eis: Wie Selbstoptimierung und digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändern

Prof. Stefan Selke

Dienstag, 9. November 2021, Beginn 18:00

Zoom-Plattform des Presseclubs Concordia

Der Vortrag diskutiert anhand zahlreicher Beispiele aktuelle Forschungsergebnisse zu digitaler Selbstvermessung. Diese wird als „Seismograph“ für gesellschaftlichen Wandel verstanden, die zu neuen Standards und Normen geführt hat. Im Vortrag wird gezeigt, dass diese Vorhaben der Standardisierung und Normsetzung – angefangen von den Körperidealen der Lebensreformbewegung bis hin zu den Weltraum-Utopien bislang zwangsläufig scheitern mussten. Die Frage ist, wird der neue digitale Gesellschaftsvertrag daran etwas ändern.

Prof. Stefan Selke studierte zunächst Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen, und danach – neben anderen Fächern – Soziologie in Bonn, wo er 2002 promovierte. Es folgten Lehr- und Forschungstätigkeiten an verschiedenen Hochschulen und Institutionen. 2008 wurde Selke Professor für „Mediensoziologie“ an der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald, wo er seit 2011 das Lehrgebiet „Gesellschaftlicher Wandel“ leitet. In den letzten Jahren hat er sich um die Vermittlung von Wissenschaft und Öffentlichkeit bemüht und wurde für sein Konzept der „NeoUniversity“ 2021 mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis der Integrata-Stiftung zum Thema „Humane Utopie als Gestaltungsrahmen für die Nach-Corona-Gesellschaft“ ausgezeichnet. Er ist Autor von Büchern und Artikeln in nationalen und internationalen Zeitschriften sowie Herausgeber wissenschaftlicher Sammelbände.