Sprechen über die menschliche Natur – Nutzen oder Gefahr?

Prof.in Maria Kronfeldner

Donnerstag, 6. Oktober 2016, Beginn 18:00

Cafe Griensteidl, Karl Kraus Saal, Michaelerplatz 2, 1010 Wien

Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff der menschlichen Natur sowohl einer wissenschaftlichen wie auch einer politischen Kritik unterzogen. Ein darwinistisches Menschenbild, das auf Variation, Veränderung und Genealogie setzt, habe keinen Platz dafür, so das wissenschaftliche Argument. Zudem, so die politische Kritik, hat die Verwendung des Begriffs im Sozialen erheblichen Schaden verursacht. Der Vortrag diskutiert, ob die Rede über die menschliche Natur noch angebracht ist. Dazu werden Positionen vorgestellt, die sich für als auch gegen die Beibehaltung aussprechen. Ein Manko beider Seiten ist, dass sie häufig die politische Kritik ignorieren. Gerade diese ist es aber, die letztendlich dafür spricht, die Rede von der menschlichen Natur in Frage zu stellen.

Maria Kronfeldner studierte Philosophie und Religionswissenschaften an der Universität Regensburg, wo sie 2007 promovierte. Von 2010-2014 war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld, seit September 2014 ist sie Professorin an der Central European University in Budapest. Ihre bisherige Forschung umspannte sowohl die Lebens- als auch die Sozialwissenschaften. Forschungsthemen sind Kreativität, Evolution, die Natur/Kultur-Unterscheidung, Komplexität, Einheit und Vielfalt der Wissenschaften, Wissenschaften und Kreativität.