Big Data und die Frage der Ethik in der Generierung von Wissen

Prof.in Sarah Spiekermann

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Diplomatische Akademie, Festsaal, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Die IT-Industrie ist ein von Hypezyklen getriebenes Geschäft, mit schlimmen Folgen für Unternehmen, MitarbeiterInnen und InvestorInnen. Ein riesiges Problem, was aus Hypezyklen resultiert, ist der Kontrollverlust von Unternehmen an ihren IT-Backends. Hier herrscht Chaos, was viele Unternehmen in ihrer Handlungs- und Investitionsfähigkeit einschränkt. Dieses Problem, das durch „Big Data“ entstanden ist, stellt den Hype, der sich gerade um dieses Stichwort dreht, mehr als in Frage. Ich plädiere daher in meinem Vortrag sowohl für ein „Total Quality Information Manufacturing“ als auch für eine ethischere und bedachtere Herangehensweise an die auf Big Data beruhende Wissensgenerierung. Dies impliziert, dass Daten sowohl auf kontrollierte und rechtmäßige Art gesammelt werden, dass ihre Verarbeitung transparent und nachvollziehbar sein muss und dass ihre Verwendung sowohl fair als auch privacy-freundlich sein muss. In meinem Vortrag gehe ich darauf ein, wie dies gelebt werden kann und worauf man achten sollte.

Sarah Spiekermann lehrt und forscht an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie dem Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik vorsteht. Sie hat rund 80 Artikel und drei Bücher im Bereich der werteorientierten, nachhaltigen IT-Gestaltung veröffentlicht, insbesondere zum Thema Privacy und Kontrolle. Im November 2015 erscheint ihr Buch „Ethical IT Innovation“. Ziel ihrer Arbeit ist sowohl eine ethisch reflektiertere Gestaltung von Technologie als auch ein besseres Verständnis der menschlichen Erwartungshaltungen an und den Zugang zu Technologie. Promotion (2000–2002) und Habilitation (2003–2007) erwarb sie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie von 2004 bis 2009 das Berliner Forschungszentrum Internetökonomie leitete.

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