Die Rolle der Empathie in der Evolution

Dr. Markus Knoflacher

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Bereits die Themenstellung stellt eine besondere Herausforderung dar, da sie im Blickfeld unterschiedlicher paradigmatischer Perspektiven liegt. Allein die Frage, wann Empathie in der Hominidenevolution erstmals aufgetreten sein könnte, hat intensive wissenschaftliche Diskussionen ausgelöst. Entsprechend groß ist das Unbehagen in den Geisteswissenschaften, wenn Empathie auch Tieren zugestanden wird. Im Kontext der biologischen Evolution lässt sich deshalbdie Themenstellung nur mit der Frage nach dem Auftreten spontaner Kooperationen behandeln. Zu Tage tritt dabei ein grundlegendes Prinzip der Evolution, welches die Erhaltung des Lebens über mindestens 3,5 Milliarden Jahre ermöglichte. Deutlich werden dabei auch dessen Wirkungsgrenzen. Abgesehen von semantischen Fragen unterliegt auch die menschliche Gesellschaft den Wirkungsmustern dieses Prinzips.

Markus Knoflacher hat ein Studium in Zoologie und Botanik an der Universität Wien absolviert und dieses mit einer Promotion abgeschlossen.Er war viele Jahrein außeruniversitären Forschungseinrichtungentätigwie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Joanneum Research sowie dem Austrian Institute of Technology (AIT). Während seiner beruflichenTätigkeithat er sichintensivmit interdisziplinären Fragestellungen aus einer Systemperspektive beschäftigt. Seit 2013 ist er freier Wissenschaftler. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Studienund hat mehrere Bücher publiziert.