Geld aus dem Nichts

Prof. Mathias Binswanger

Dienstag, 5. Mai 2015

Diplomatische Akademie, Festsaal, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Die jüngste Finanzkrise hat gezeigt, dass Banken und ihre Kreditvergabe in heutigen Wirtschaften eine entscheidende Rolle spielen. Wie diese Kreditvergabe mit der Geldschöpfung zusammenhängt, ist für viele Menschen allerdings kaum ersichtlich. Mathias Binswanger zeigt auf, wie Geld geschaffen wird, welche Bedeutung dieser Prozess in einer modernen Wirtschaft besitzt und welche Probleme er verursacht. Er beleuchtet die Tätigkeit der Banken als Geldproduzenten: Sie leihen nicht Geld aus, welches vorher jemand bei ihnen deponiert hat, sondern sie schaffen neues Geld durch Kreditvergabe. Dadurch ermöglichen Banken Wachstum, indem Investitionen finanziert werden können, ohne dass vorher gespart wird. Die Schattenseiten des Prozesses sind, dass ein Großteil des von den Banken geschaffenen Geldes in einer modernen Wirtschaft für den Kauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten verwendet wird, was zu spekulativen Blasen und Finanzkrisen führt.

Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Er ist Verfasser von zahlreichen Büchern und Artikeln in Fachzeitschriften und in der Presse und Autor des 2006 erschienenen Buches „Die Tretmühlen des Glücks“, das in der Schweiz zum Bestseller wurde. Zu Beginn des Jahres 2015 kam sein neuestes Buch „Geld aus dem Nichts“ auf den Markt. Gemäß einem Ökonomen-Ranking der Neuen Züricher Zeitung im Jahr 2014 zählt Mathias Binswanger zu den zehn einflussreichsten Ökonomen der Schweiz.

Vortragsfolien

Tagungsprogramm