Globale Ungleichheiten der Zugangschancen

Prof.in Anja Weiß

Mittwoch, 13. März 2019, Beginn 18:00

Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

Globale Ungleichheiten werden of als Ungleichheiten zwischen Nationalstaaten verstanden. Die Ursachen für globale Ungleichheiten weisen aber oft über die Grenzen des Nationalstaats hinaus. Im Globalen Süden können internationale Unternehmen oder Nichtregierungsorganisationen wichtiger sein als Staaten, die wenig für ihr BürgerInnen tun. Auch Menschen, die zwischen Staaten wandern oder deren Arbeitsmarkt grenzüberschreitend funktioniert, ringen um Zugänge zu Kontexten, die weder staatlich noch territorial gebunden sind. Dieses Streben nach sozial-räumlicher Autonomie ist politisch umkämpft, wie sich u.a. am Brexit und den Konflikten zwischen internationalem Recht und einer möglichen „Festung Europa“ zeigt. Der Vortrag versteht globale Ungleichheiten nicht nur als Unterschied zwischen Arm und Reich, sondern auch als Ungleichheit der Zugangschancen. Er zeigt an Beispielen, wie bedeutsam sozial-räumliche Autonomie ist, wenn man soziale Lagen in der Weltgesellschaft und die Konflikte zwischen ihnen verstehen will.

Anja Weiß hat Psychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München studiert. Sie promovierte an der Humbolt-Universität Berlin im Fach Soziologie. 2007 wurde sie als Juniorprofessorin an die Universität Duisburg-Essen berufen, wo sie seit 2012 eine volle Professur innehat. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Makrosoziologie und transnationale Prozesse sowie theoretische Zugänge zu globaler Ungleichheit. Aktuelle deutschsprachige Publikationen sind: Rassismus wider Willen (2013) sowie Soziologie Globaler Ungleichheiten (2017).

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