Grundlagen des menschlichen Einfühlungsvermögens

Prof.in Stefanie Höhl

Montag, 18. November 2019

Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Eine wichtige Grundvoraussetzung für Empathie bringen Neugeborene bereits mit: emotionales Spiegeln, auch als emotionale Ansteckung bezeichnet. Unter anderem zeigt sich das, wenn Babys zu weinen beginnen, wenn sie hören, dass ein anderes Baby schreit. In meinem Vortrag werde ich erläutern, wie sich basierend darauf, die Fähigkeit zur emphatischen Sorge und zum prosozialen Verhalten entwickelt. Damit Empathie auch zu Hilfeverhalten führt, ist nämlich eine klare Unterscheidung zwischen Selbst und Anderen erforderlich, sowie die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren. Abschließend werde ich aktuelle Studien vorstellen, in denen wir neuronale und physiologische Aktivitäten von Babys und ihren Bezugspersonen gleichzeitig erfassen, um die gegenseitige dynamische Abstimmung in sozialen Interaktionen genauer beleuchten zu können.

Stefanie Höhl ist Professorin für Entwicklungspsychologie der Universität Wien. Sie studierte Psychologie in Heidelberg und promovierte an der Universität Leipzig. Danach war sie an der Universität Heidelberg in der Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie und biologische Psychologie tätig, wo sie sich auch habilitierte. Nach einer Vertretungsprofessur an der Bergischen Universität Wuppertal leitete sie die Forschungsgruppe Entwicklung Sozialer Kognition am Max-Planck-Institut für Kognitions-und Neurowissenschaften in Leipzig. Seit 2017 ist sie an der Fakultät für Psychologie der Universität Wienund leitet dort das Labor Wiener Kinderstudien (www.kinderstudien.at). Ihr Forschungsschwerpunkt ist die soziale und kognitive Entwicklung im Säuglings- und Kindesalter. Sie erforscht mit neurowissenschaftlichen und experimentellen Methoden, wie Kinder von und über andere Menschen lernen.

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