Kann man Empathie erlernen? Erkenntnisse aus der Achtsamkeitspraxis

Dr.in Ursula Baatz

Montag, 18. November 2019

Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Achtsamkeit ist seit rund zwei Jahrzehnten eine Praxis, von der sich stressgeplagte Menschen Erleichterung erhoffen. Zeitgleich wurde Achtsamkeit eines der Zielgebiete neurophysiologischer Forschung. Achtsamkeit ist ein vielschichtiger Begriff, der aus der buddhistischen Übungstradition in die neoliberale Arbeitswelt übertragen wurde. Die neurowissenschaftliche Forschung fokussiert seit einigen Jahren auch auf Empathie und Mitgefühl, die mit Achtsamkeit eng verknüpft sind. Neurophysiologisch – und auch im persönlichen Erleben – sind Empathie und Mitgefühl nicht dasselbe. Tania Singer legt nahe, dass man Empathie und Mitgefühl lernen kann, eine These, die nicht alle bejahen.

Ursula Baatz hat an der Universität Wien Philosophie studiert und in diesem Fach auch promoviert. Seitdem hat sie zahlreiche Lehraufträge an der Universität Wien sowie an anderen Universitäten wahrgenommen. Von 1986 bis 2011 war sie Mitarbeiterin der ORF-Redaktion (Ö1-Wissenschaft und Religion). Sie absolvierte längere Studienaufenthalte unter anderem in Japan, Indien, Brasilien, den USA. Sie ist Mitbegründerin und Redakteurin von „polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“. Seit 2010 ist sie freie Mitarbeiterin des Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation (Wien-Jerusalem). Seit 2012 ist sie wissenschaftliche Kuratorin und Moderatorin des Philosophicums Dürnstein. Sie blickt auf eine jahrzehntelange Zen-Praxis zurück und ist Achtsamkeitslehrerin mit systemischen Hintergrund. Weiters ist sie Autorin zahlreicher Publikationen. Zuletzt erschienen ist „Spiritualität, Religion, Weltanschauung. Landkarten für Systemisches Arbeiten“ (2017).

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