Wo endet Empathie? Über den Begriff des Mitmenschen und wie er zum Gegenmenschen werden kann

Prof.in Maria Kronfeldner

Montag, 18. November 2019

Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15A, 1040 Wien

Im Alltagsverständnis wird Menschsein häufig nicht in gleichem Maße allen Menschen zugeschrieben, sondern graduiert verwendet: Manche Mitmenschen sind für uns oft weniger menschlich und erfahren daher auch weniger oder gar keine Empathie. Im Extremfall wird der Mitmensch auch zum Gegenmenschen. Dehumanisierung zurrt damit die Grenzen der Empathie fest. Nach einer Einführung in das Phänomen Dehumanisierung führt der Vortrag aus, was wir in Bezug auf den Begriff der menschlichen Natur lernen, wenn wir uns dem Phänomen Dehumanisierung zuwenden und welchen Begriff der menschlichen Natur wir brauchen, um die Grenzen der Empathie in Richtung Inklusion verschieben zu können.

Maria Kronfeldner studierte Philosophie und Religionswissenschaften an der Universität Regensburg, wo sie 2007 promovierte. Anschließend war sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin tätig. Von 2010 bis 2014 war sie Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld. Seit 2014 ist sie Professorin an der Central European University (Budapest/Wien). Ihre bisherige Forschung umspannte sowohl die Lebens- als auch die Sozialwissenschaften. Forschungsthemen sind Evolution, die Natur/Kultur-Unterscheidung, Komplexität, Einheit und Vielfalt der Wissenschaften, Wissenschaften und Kreativität, Wissenschaft und Gesellschaft.