Brauchen wir Arbeit? Brauchen wir Geld? Brauchen wir beides?

Prof. Paul Kellermann

Mittwoch, 13. Feber 2019, Beginn 18:00

Veranstaltungsraum Wien Mitte, Salmgasse 6, 1030 Wien

Einerseits wird ein „Recht auf Arbeit“ verlangt, andererseits gibt es den „Drang aus der Arbeit in die Freizeit und Pension“. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären? Ist Arbeit eher Zwang als Recht? Spielt Geld dabei eine Rolle? Eine Antwort: Wir brauchen Arbeit, weil Menschen immer schon und auch zukünftig sich körperlich und geistig betätigen müssen, wenn sie die eigenen und die allgemeinen Lebensbedingungen sichern wollen. Und alle Menschen, die in einer „Geldgesellschaft“ leben, brauchen Geld, weil fast alle benötigen Dinge gekauft werden müssen. In der Erwerbsarbeit kommt für die meisten beides zusammen. Darin erhielt Geld heute de facto die erste, Arbeit bestenfalls die zweite Rolle. In der menschlichen Natur und im Geld liegt also die Erklärung des Widerspruchs. Mit den Begriffen „Arbeit“ und „Geld“ wird allerdings jeweils Verschiedenes verstanden. Es geht daher um die Klärung der Begriffe, weil sie unser Handeln anleiten. Was unter „Arbeit“ und „Geld“ sinnvollerweise zu verstehen ist, wird im Vortrag erläutert und in diesem Zusammenhang Kritik an den bestehenden Verhältnissen geäußert.

Paul Kellermann studierte Soziologie an der Universität Frankfurt. Nach seiner Habilitation 1972 ging er an die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, wo er seit über vierzig Jahren als nunmehr emeritierter Universitätsprofessor für Soziologie tätig ist. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bildung, Arbeit, Industrie, Wirtschaft und Geld. Er hat mehrere Bücher zu diesem Themen publiziert, darunter „Soziologie des Geldes“ (2014) sowie „Universität nach Bologna“ (2016).

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